20. Mär 2021
Lugnasad oder Erntefest
Lugnasadh/Schnitter ist das Erntefest verbunden mit dem Erntedank und wird am 8. Vollmond nach der Wintersonnenwende gefeiert. Für viele, die lieber nach dem sonnenstandbasierten Kalender arbeiten, wäre es der 8. August. Die Zeit um das Erntefest nennt man auch die Hundstage, da der Stern Sirius im Sternbild Hund zu dieser Zeit am Morgen wahrgenommen wird. Man stellt von jeder Ernte stellvertretend etwas vor die Tür, um seinen Dank auszusprechen. Hierbei ist es nicht das klassische Erntedankfest im Herbst, sondern eher die erste Ernte, die für den Winter eingelagert wird. Vor allem Kräuter haben hier ihre Hochsaison. Ein sehr schöner Brauch besagt, dass im August ein Neunkräuterstrauß gepflückt werden soll. Dieser wird kopfüber aufgehängt und getrocknet. Er beschützt alle im Haus wohnenden Menschen in den nächsten 12 Monaten vor 9 bösen Geistern, 9 ansteckenden Krankheiten, 9 Wetterschäden, 9 schlechten Nachrichten usw.. Wenn etwas bedeutendes in der Familie passiert, wird er verräuchert, um das Gute zu beschwören. Wenn er alle gut übers Jahr gebracht hat, wird er am Erntedankfest im nächsten August verbrannt. Ein Gebäck in Form eines Strohmännchens mit Kräutern oder Beeren wird verteilt. Man räuchert vor allem Lorbeer und bedankt sich für die Fülle der Ernte.
Wetterkräuter räuchern
Beifuß Königskerze Rainfarn Johanniskraut Lorbeer
Kräuter sammeln
zusätzlich Johanniskraut, Brennnesselblüten, Königskerze, Samen von Breitwegerich und Brennnessel, Besenheidenblüten, Beifuß, Gänsefingerkraut, Mädesüß, Heilziest, Quendel, Tausendgüldenkraut, Eisenkraut, Herzgespann, Kornblume, Mutterkraut, Gänsefuß, Dost, Weißdorn, Malve, Minze
Der Neunkräuterstrauß ist nicht nur schön anzusehen, er duftet auch herrlich nach Sommer.
Das Gebäck wurde als Proviant während der Ernte bei sich getragen und besteht aus einem Hefeteig und kann herzhaft oder süß sein.